Wann, wenn nicht jetzt, sollen SchülerInnen begreifen, dass Bücher unsere Welt in erstaunlicher Weise bereichern. Schon früh sollten Kinder und Jugendliche ans Vorlesen und Lesen herangeführt werden, da die Erzähltradition der meisten Völker immer mehr in Vergessenheit gerät durch übermäßigen Gebrauch von SocialMedia.
Sich ausdrücken zu können, ist Teilhabe an der Gesellschaft, Stimmrecht und Meinungsbildung. In diesem Kontext haben die Klassen 5 und 6 der Werkrealschule und Realschule Herrn Gritzner, einen zeitgenössischen Autor eingeladen. Er beschrieb anschaulich den Schaffensprozess eines Schriftstellers von der Idee über die Anlage bis zur Durchführung eines Buchprojekts. Interessant war, dass es häufiger auf die Idee der Fiktion als auf eine historische oder reale Tatsache ankommt.
Gespannt verfolgten die Kinder die Ausführungen von Hr. Gritzner und stellten zahlreiche Fragen. Daraus entwickelte sich ein lebhafter Dialog. Anschauungsmaterial, seine Bücher und eine beeindruckende Lesung in drei Schulklassen vervollständigten das Bild eines gelungenen Schulmorgens. Hr. Gritzner las aus zwei unterschiedlichen Werken „Der Hirschsprung im Höllental“ und „Emil Eichhörnlein und der leuchtende Stern“ vor und begeisterte die Kinder durch seinen lebendigen Vortrag. Schnell kam der Wunsch bei den Kindern auf, häufiger derartige Aktionen zu veranstalten. Hr. Gritzner gab bereitwillig sein Einverständnis. Er hat bisher 7 Werke verfasst, die auch im Buchhandel zu erwerben sind.
Es wurde die reale Situation von Literaturschaffenden hinterfragt, wieviel Arbeit und Mithilfe benötigt wird, um ein schönes Buch zu erstellen, wurde klar. Ob dann letztlich ein Gewinn erzielt wird, hängt entscheidend von den Stückzahlen beim Verkauf ab.
Solang es Menschen gibt, die Erzähltraditionen hochhalten, wird es auch Kinder geben, die sich dafür begeistern und vielleicht eines Tages selbst schreiben. Einen großen Dank an Hr. Gritzner, der mit den SchülerInnen den Versuch gewagt hat, in diese Richtung zu gehen.